Länderinformationen

Bereiten Sie sich auf Ihre Reise vor und genießen Sie die Vorfreude! An dieser Stelle finden Sie ausführliche Informationen zu Ihrem Reiseziel, wichtige Hinweise zur reisemedizinischen Vorsorge sowie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.


Madagaskar

Steckbrief

Madagaskar - Fakten

Ländername Republik Madagaskar, République de Madagascar, Repoblikan'i Madagasikara (Malagasy)
Fläche 587.295 km2
Hauptstadt Antananarivo
Bevölkerung 25.570.895
Sprache Malagasy
Staats-/Regierungsform Republik
Staatsoberhaupt Präsident Andry Rajoelina, Amtsantritt: 19.01.2019, Wiederwahl: 16.12.2023
Regierungschef Premierminister Christian Ntsay, Amtsantritt: 08.06.2018, erneute Ernennung: 04.01.2024
Außenminister Rafaravavitafika Rasata, Amtsantritt: 04.01.2024
Währung Ariary
Zeitzone UTC+3
Reiseadapter C, D, E, J, K
Kfz-Länderkennzeichen RM
ISO-3166 MG, MDG
Internet-TLD .mg
Landesvorwahl +261
Website http://www.madagascar.gov.mg/

Geographie

Die viertgrößte Insel der Erde weist große landschaftliche Gegensätze auf. Das zentrale Hochland (800–1400 m) wird von vulkanischen Gebirgsmassiven (über 2800 m) überragt. Im Osten fällt das Gelände steil, im Westen allmählich zur Küste ab.

Politik und Bevölkerung

Der Zentralstaat mit einem Präsidenten befindet sich nach einem Putsch seit 2009 in einer politischen Krise. Gegenwärtig wird der von allen Gruppierungen unterzeichnete Fahrplan zur Beendigung der Krise umgesetzt, im Herbst 2013 gab es eine international überwachte Wahl. Die Madagassen mit etwa 20 Stammesgruppen sind überwiegend malaiisch-indonesischer Herkunft mit negridem Einschlag. Anhänger von Naturreligionen und Christentum sind etwa gleich verteilt.

Geschichte

Indonesier besiedelten wohl als Erste die Insel. Mit ihnen vermischten sich spätere Einwanderer aus Afrika und Arabien. Im 17. und 18. Jh. beherrschten Piraten die Küsten, während Häuptlinge mächtige Staaten im Landesinnern errichteten. Von 1896 bis zur Unabhängigkeit 1960 war das Land französische Kolonie.
Klimadaten
Einreisebestimmungen für deutsche Staatsbürger

Die deutsche Botschaft in Antananarivo bietet nur eingeschränkt konsularische Dienstleistungen an, s. Amtsbezirk Madagaskar auf der Botschaftswebseite.

Für Individualreisende sind französische oder idealerweise madagassische Sprachkenntnisse unerlässlich, da nicht damit zu rechnen ist, dass die Bewohner Englisch oder Deutsch sprechen. Reisen in entlegene Regionen sollten zudem nicht ohne madagassischsprachigen Führer durchgeführt werden.

Das innermadagassische Flugnetz ist zwar relativ dicht, allerdings kommt es aufgrund von wirtschaftlichen und technischen Problemen der nationalen Fluggesellschaft Air Madagascar, regelmäßig zu Annullierungen oder massiven Verspätungen. Letzteres gilt auch für private Fluglinien.

Die Hauptverkehrsachsen zwischen der Hauptstadt und den wichtigsten Küstenstädten sind zwar weitestgehend asphaltiert, ihr Zustand verschlechtert sich allerdings wegen mangelnder Wartung insbesondere in der Regenzeit (Dezember bis April) stetig.

Viele Straßen sind nicht befestigte Erdpisten, die in der Regenzeit nur bedingt oder gar nicht befahrbar sind. Oftmals bleiben Regionen über Monate völlig von der Außenwelt abgeschnitten.

Auf den Hauptverbindungsstraßen zwischen der Hauptstadt und den anderen größeren Städten der Insel kommt es immer häufiger zu Überfällen, vorwiegend nach Einbruch der Dunkelheit.

  • Fahren Sie stets vorsichtig und defensiv.
  • Vermeiden Sie unbedingt Nachtfahrten.

Der Internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.

  • Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für.

Für militärische und sicherheitsrelevante Einrichtungen (Flughafen, Brücken, Regierungsgebäude) besteht striktes Fotografierverbot.

Die Einfuhr und das Tragen militärischer Tarnkleidung sind verboten. Verstöße werden mit hohen Geldstrafen geahndet. In schweren Fällen sind auch Haftstrafen möglich.

Verschiedene Orte sind "fady", (für Ausländer) mit bestimmten, dem Brauchtum entspringenden Beschränkungen belegt oder teilweise auch völlig tabu. In Zweifelsfällen wird empfohlen, sich bei ortskundigen Personen über gegebenenfalls bestehende "Fadys" zu informieren.

In Madagaskar wird Ehebruch mit Freiheits- oder Geldstrafe geahndet. Hinzu kommt ein Schadenersatzanspruch gegen die Täter.

Ein besonderes Augenmerk der madagassischen Justiz liegt auf Sexualdelikten und dem sogenannten Sextourismus. Die Täter werden in Madagaskar unnachgiebig verfolgt und die Delikte mit empfindlichen Freiheits- und Geldstrafen geahndet.

Die Haftbedingungen in Madagaskar sind äußerst schwierig (prekäre sanitäre/hygienische Verhältnisse, überfüllte Gefängnisse, mangelhafte bis nicht existente Versorgung von Häftlingen und nur rudimentäre medizinische Versorgung). Untersuchungshaft kann sich über Jahre hinziehen.

Die Ausfuhr von und der Handel mit bestimmten einheimischen Tier- und Pflanzenarten ist streng verboten (Lemuren, Schildkröten, Echsen) und wird ebenfalls mit Haftstrafe geahndet.

Landeswährung ist der Ariary (MGA). In Antananarivo und den anderen großen Städten besteht die Möglichkeit zum Tausch von Bargeld (EUR/USD) und Travellerschecks bei Banken und Wechselstuben. Die Banken verfügen in der Regel über Geldautomaten, an denen mit Kreditkarten (vornehmlich Visa, vereinzelt auch Master, Maestro etc.) Geld jedoch nur zu einem relativ geringen Gegenwert abgehoben werden kann.
Weltweit operierende Bargeldtransferunternehmen haben in allen größeren Städten Auszahlungsstellen.
Größere Hotels, Restaurants, Geschäfte, Reisebüros, Fluggesellschaften und Supermärkte akzeptieren Kreditkarten.

Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet ist für alle Personen älter als neun Monate eine Gelbfieberimpfung nachzuweisen.
Auch bei Transitreisen über die Flughäfen Addis Abeba oder Nairobi kann unabhängig von der Dauer des dortigen Aufenthalts der Gelbfieberimpfnachweis gefordert werden.

  • Bitte beachten Sie, dass laut Einwohnern und Langzeitreisenden über vier Wochen eine Impfung gegen Poliomyelitis (Kinderlähmung) vier Wochen bis 12 Monate vor Ausreise benötigen, siehe Poliomyelitis. Die Durchführung von Kontrollen des Impfstatus bei Ausreise aus Madagaskar ist derzeit nicht bekannt. Falls Sie kürzer als vier Wochen im Land sind, ist ein vollständiger Impfschutz gegen Poliomyelitis empfohlen. Liegt die letzte Impfung mehr als zehn Jahre zurück, sollten Sie eine Auffrischimpfung durchführen lassen.
  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A und Polio, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B, Typhus und Tollwut empfohlen.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die .

Dengue-Viren werden landesweit durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern schwerwiegende Komplikationen möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Dengue-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.
  • Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung von Tropen- und/oder Reisemedizinern beraten.

Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe Chikungunya-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Chikungunya-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe Malaria.

  • Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie ihn auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.

Das Malariarisiko ist im Hochland (Antananarivo) sehr gering (Höhenlage), nimmt in tiefer gelegenen Landesteilen aber deutlich zu. Es gibt ein hohes Infektionsrisiko an der Küste.

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).
  • Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen, tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria).
  • Schlafen Sie unter einem imprägnierten Moskitonetz.

Je nach Reiseprofil ist neben der notwendigen Expositionsprophylaxe zudem eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) sinnvoll. Hierfür sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z. B. Atovaquon-Proguanil, Doxycyclin, Mefloquin) auf dem deutschen Markt erhältlich.

  • Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder Reisemediziner.
  • Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird empfohlen.

Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.

  • Verwenden Sie stets Kondome.

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera (s.u.) jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch den Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

Cholera wird über ungenügend aufbereitetes Trinkwasser oder rohe Lebensmittel übertragen und kann daher gut durch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene vermieden werden. Nur ein kleiner Teil der an Cholera infizierten Menschen erkrankt und von diesen wiederum die Mehrzahl mit einem vergleichsweise milden Verlauf. Die Indikation für eine Choleraimpfung ist nur sehr selten gegeben, in der Regel nur bei besonderen Expositionen wie der Arbeit im Krankenhaus mit Cholerapatienten, siehe Cholera.

  • Lassen Sie sich hinsichtlich Ihres Risikoprofils durch einen Tropen- oder Reisemediziner beraten.

Die Pest ist eine durch den Rattenfloh übertragene bakterielle Erkrankung, die bei rechtzeitiger Diagnosestellung zumeist behandelt werden kann. Die Pest ist im zentralen Hochland von Madagaskar seit 1921 endemisch. Die mit Abstand häufigste Form, die Beulenpest, tritt regelmäßig unter Umständen mit mehreren hundert Fällen pro Jahr vor allem in den Provinzen Antananarivo, Antsiranana, Fianarantsoa, Mahajanga und Toamasina auf. Erkrankungszahlen steigen mit dem Beginn der Regenzeit (Oktober bis März), wenn sich Ratten in Menschennähe aufhalten und Rattenflöhe auf den Menschen, die unter einfachsten Bedingungen leben, übergehen. 2017 kam es zu einem ungewöhnlich frühen und großen Ausbruch (auch in der Hauptstadt), bei dem auch viele Fälle der hochansteckenden Lungenpest auftraten. Die Regierung konnte den Ausbruch erst nach einigen Monaten für beendet erklären, nachdem durch massive Interventionen auch der internationalen Gemeinschaft die Unterbrechung der Infektionsketten erreicht werden konnte.

  • Minimieren Sie das äußerst geringe Infektionsrisiko bei bestimmten Risikokonstellationen durch Einhalten von Grundregeln der Prävention weiter.

Das durch Mücken und durch direkten Kontakt übertragene virale Rift-Valley-Fieber wird sporadisch aus einigen Provinzen Madagaskars gemeldet. In erster Linie handelt es sich um eine Infektion bei Tieren (Wiederkäuern/Rindern/Kamelen), die in seltenen Fällen auch auf den Menschen übertragen werden kann, siehe Rift-Valley-Fieber.

  • Schützen Sie sich mit einer Mückenstichprophylaxe (tags und nachts).
  • Vermeiden Sei den Verzehr von unzureichend gegartem Fleisch oder nicht pasteurisierter Milch.
  • Vermeiden Sie den direkten Kontakt mit Schlachtviehprodukten.

Die Bilharziose wird beim Baden, Waten oder anderen Freizeitaktivitäten im oder am Süßwasser durch das Eindringen der Wurmlarven durch die intakte Haut übertragen, siehe Schistosomiasis.

  • Sehen Sie vom Baden in Süßwassergewässern konsequent ab.

In Madagaskar gibt es keine Giftschlangen. Dagegen kommen einige giftige Spinnen- und Skorpionarten und andere Tiere mit potentiell starker Giftwirkung (bestimmte z.T. auffällig gefärbte Schmetterlingsraupen, Hundertfüßer, Frösche) vor.

  • Seien Sie vorsichtig, wohin Sie greifen, wohin Sie treten und wohin Sie sich setzen oder legen.
  • Entfernen Sie vor Benutzung von Bettdecken und -laken, Kleidungsstücken, Schuhwerk, Kopfbedeckungen evtl. vorhandene giftige "Untermieter" durch sorgfältiges Ausschütteln.

Die medizinische Versorgung im Lande ist mit Europa nicht zu vergleichen und ist vielfach personell, technisch, apparativ und/ oder hygienisch hoch problematisch. Englischsprachiges medizinisches Fachpersonal ist außerhalb der Hauptstadt kaum zu finden.

  • Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab.
  • Nehmen Sie eine individuelle Reiseapotheke mit und schützen Sie diese unterwegs gegen hohe Temperaturen.
  • Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die .

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Alle Angaben sind abhängig von den individuellen Reiseverhältnissen zu sehen und ersetzen nicht die ärztliche Konsultation sowie eine eingehende medizinische Beratung. Sofern zutreffend, beziehen sich Angaben auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland und sind insbesondere auf längere Aufenthalte vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen und Einreisen aus Drittländern können Abweichungen gelten.

Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger

Reisewarnung

Überblick

Stand - Wed, 03 Jan 2024 15:30:00 +0100
(Unverändert gültig seit: Wed, 03 Jan 2024 15:33:58 +0100)

Letzte Änderungen:

Sicherheit – Innenpolitische Lage

Einreise und Zoll – Visum bei Einreise („on arrival")

Redaktionelle Änderungen

Lagen können sich schnell verändern und entwickeln. Wir empfehlen Ihnen:
- Abonnieren Sie unseren Newsletter oder nutzen Sie unsere App „Sicher Reisen".
- Registrieren Sie sich in unserer Krisenvorsorgeliste.
- Beachten Sie die Hinweise im Ratgeber für Notfallvorsorge und  des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
- Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.
- Achten Sie auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz.
- Erkundigen Sie sich vorab bei den Behörden/Botschaften Ihres Reiselandes zu den aktuell geltenden, verbindlichen Einreisebestimmungen sowie bei Ihrem Reiseveranstalter/Ihrer Flug-/Schifffahrts-/Eisenbahngesellschaft nach den geltenden Beförderungsbestimmungen.
- Verfolgen Sie bei Ihrer Reiseplanung/während Ihrer Reise Nachrichten und Wetterberichte.
- Beachten Sie unseren Haftungsausschluss und den Hinweis zu Inhalten anderweitiger Anbieter.

Sicherheit

Vom Besuch des nördlich der Stadt Tulear gelegenen Battery Beach, den Flussufern des Tsiribihina-Flusses und dem Pic Saint-Louis wird aufgrund hoher Kriminalitätsbelastung abgeraten.

Terrorismus

Innenpolitische Lage

Im Nachgang der Präsidentschaftswahlen am 16. November 2023 ist die innenpolitische Lage relativ stabil. Gewaltsame Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften können jedoch nicht ausgeschlossen werden.

  • Registrieren Sie sich in der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts bzw. prüfen Sie, ob Ihre dort hinterlegten Daten aktuell sind. Ergänzen Sie diese bei Bedarf.
  • Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.
  • Folgen Sie den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte.

Kriminalität

Es kommt häufig zu Taschendiebstählen, bewaffnete Raubüberfälle auch am Tag haben stark zugenommen. Betroffen ist vor allem die Hauptstadt Antananarivo, insbesondere das Stadtzentrum um Analakely und die Avenue de l'Indépendance, die Umgebung der von Ausländern bevorzugten Restaurants und Hotels, sowie die Stationen der Überlandtaxis (taxis brousse).

Besonders von Kriminalität belastet sind zudem der nördlich der Stadt Tulear gelegene Battery Beach, die Flussufer des Tsiribihina-Flusses und der Pic Saint-Louis.

Individualreisende im Land sind hinsichtlich einer erhöhten Überfallgefahr besonders gefährdet. Gewaltbereitschaft und der Gebrauch von Waffen haben zugenommen.

Im Südosten des Landes, insbesondere in der Region Anosy (Hauptort Betroka) führen groß angelegte, organisierte Viehdiebstähle immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Strafverfolgungsbehörden und bewaffneten Banden.

Vor allem im Stadtgebiet von Antananarivo, zunehmend aber auch in den touristisch frequentierten Küstenstädten, finden am Abend und in der Nacht Polizeikontrollen statt, bei denen der Reisepass im Original vorzuzeigen ist.

  • Vom Besuch des nördlich der Stadt Tulear gelegenen Battery Beach, den Flussufern des Tsiribihina-Flusses und dem Pic Saint-Louis wird abgeraten.
  • Seien Sie insbesondere bei Individualreisen durch das Land und bei Fahrten in die Region Anosy (Hauptort Betroka) besonders vorsichtig.
  • Verzichten Sie insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit in allen städtischen Gebieten auf Spaziergänge, ob allein oder zu mehreren.
  • Bewegen Sie sich nach Einbruch der Dunkelheit nur mit Einzeltaxis.
  • Halten Sie in Fahrzeugen insbesondere in Ballungszentren zu jeder Tages- und Nachtzeit die Türen von innen verriegelt und nach Möglichkeit die Fenster geschlossen.
  • Lassen Sie keine Taschen und Wertgegenstände sichtbar im Wagen liegen.
  • Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher auf; speichern Sie ggf. elektronische Kopien/Fotos. Dies erleichtert im Falle von Diebstahl oder Verlust die Ausstellung eines Ersatzdokuments.
  • Bevorzugen Sie bargeldlose Zahlungen und nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld und keine unnötigen Wertsachen mit.
  • Seien Sie in größeren Menschenmengen wie an Flughäfen, Bahnhöfen, im Bus besonders aufmerksam und achten Sie auch in Hotels auf Ihre Wertsachen.
  • Leisten Sie im Fall eines Überfalls keinen Widerstand.
  • Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Telefonanrufen, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfeersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich von der Glaubwürdigkeit oder wenden Sie sich an die Polizei.

Piraterie auf hoher See

Vor den Küsten besteht weiterhin ein Risiko von Piratenangriffen und Kaperungen. Nach wie vor sind Schiffe vor Kenia gefährdet, angegriffen und gekapert zu werden. Trotz der internationalen Bemühungen zur Eindämmung der Piraterie bleibt die Zahl der Piratenangriffe hoch; ein wirksamer Schutz kann nicht garantiert werden.

  • Als Schiffsführer in den gefährdeten Gewässern sollten Sie besonders vorsichtig sein und unbedingt eine Registrierung beim Maritime Security Center vornehmen.

Natur und Klima

Es herrscht tropisches Tiefland- und Bergklima.
In Madagaskar ist von Dezember bis April Wirbelsturm-Saison. In dieser Zeit ist insbesondere an den Küsten mit Tropenstürmen und intensiven Regenfällen zu rechnen.
In dieser Zeit kann es auch zu Überschwemmungen und Erdrutschen und in der Folge zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen. Plötzliche Regengüsse können insbesondere in den Schluchten des Isalo Massivs schwere, möglicherweise tödliche Überschwemmungen verursachen.

Madagaskar liegt in einer seismisch leicht aktiven Zone, weshalb es zu Erdbeben und vulkanischen Aktivitäten kommen kann.

  • Verfolgen Sie regelmäßig Wetterberichte.
  • Vermeiden Sie Wanderungen in den Schluchten des Isalo-Massivs während der Regenzeit.
  • Im Fall einer Sturmwarnung beachten Sie die Hinweise zu Wirbelstürmen im Ausland.
  • Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden.
  • Machen Sie sich mit Verhaltenshinweisen bei Erdbeben, Vulkanen und Tsunamis vertraut. Diese bieten die Merkblätter des Deutschen GeoForschungsZentrums.

Reiseinfos

Zuständige Auslandsvertretung

Die deutsche Botschaft in Antananarivo bietet nur eingeschränkt konsularische Dienstleistungen an, s. Amtsbezirk Madagaskar auf der Botschaftswebseite.

Sprache

Für Individualreisende sind französische oder idealerweise madagassische Sprachkenntnisse unerlässlich, da nicht damit zu rechnen ist, dass die Bewohner Englisch oder Deutsch sprechen. Reisen in entlegene Regionen sollten zudem nicht ohne madagassischsprachigen Führer durchgeführt werden.

Infrastruktur/Verkehr

Das innermadagassische Flugnetz ist zwar relativ dicht, allerdings kommt es aufgrund von wirtschaftlichen und technischen Problemen der nationalen Fluggesellschaft Air Madagascar, regelmäßig zu Annullierungen oder massiven Verspätungen. Letzteres gilt auch für private Fluglinien.

Die Hauptverkehrsachsen zwischen der Hauptstadt und den wichtigsten Küstenstädten sind zwar weitestgehend asphaltiert, ihr Zustand verschlechtert sich allerdings wegen mangelnder Wartung insbesondere in der Regenzeit (Dezember bis April) stetig.

Viele Straßen sind nicht befestigte Erdpisten, die in der Regenzeit nur bedingt oder gar nicht befahrbar sind. Oftmals bleiben Regionen über Monate völlig von der Außenwelt abgeschnitten.

Auf den Hauptverbindungsstraßen zwischen der Hauptstadt und den anderen größeren Städten der Insel kommt es immer häufiger zu Überfällen, vorwiegend nach Einbruch der Dunkelheit.

  • Fahren Sie stets vorsichtig und defensiv.
  • Vermeiden Sie unbedingt Nachtfahrten.

Führerschein

Der Internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.

LGBTIQ

Rechtliche Besonderheiten

Für militärische und sicherheitsrelevante Einrichtungen (z.B. Flughafen, Brücken, Regierungsgebäude) besteht striktes Fotografierverbot.

Die Einfuhr und das Tragen militärischer Tarnkleidung sind verboten. Verstöße werden mit hohen Geldstrafen geahndet. In schweren Fällen sind auch Haftstrafen möglich.

Verschiedene Orte sind „fady", d.h. (für Ausländer) mit bestimmten, dem Brauchtum entspringenden Beschränkungen belegt oder teilweise auch völlig tabu. In Zweifelsfällen wird empfohlen, sich bei ortskundigen Personen über gegebenenfalls bestehende „Fadys" zu informieren.

In Madagaskar wird Ehebruch mit Freiheits- oder Geldstrafe geahndet. Hinzu kommt ein Schadenersatzanspruch gegen die Täter.

Ein besonderes Augenmerk der madagassischen Justiz liegt auf Sexualdelikten und dem sogenannten Sextourismus. Die Täter werden in Madagaskar unnachgiebig verfolgt und die Delikte mit empfindlichen Freiheits- und Geldstrafen geahndet.

Die Haftbedingungen in Madagaskar sind äußerst schwierig (prekäre sanitäre/hygienische Verhältnisse, überfüllte Gefängnisse, mangelhafte bis nicht existente Versorgung von Häftlingen und nur rudimentäre medizinische Versorgung). Untersuchungshaft kann sich über Jahre hinziehen.

Die Ausfuhr von und der Handel mit bestimmten einheimischen Tier- und Pflanzenarten ist streng verboten (Lemuren, Schildkröten, Echsen u.a.) und wird ebenfalls mit Haftstrafe geahndet.

Geld/Kreditkarten

Landeswährung ist der Ariary (MGA). In Antananarivo und den anderen großen Städten besteht die Möglichkeit zum Tausch von Bargeld (EUR/USD) und Travellerschecks bei Banken und Wechselstuben. Die Banken verfügen in der Regel über Geldautomaten, an denen mit Kreditkarten (vornehmlich Visa, vereinzelt auch Master, Maestro etc.) Geld jedoch nur zu einem relativ geringen Gegenwert abgehoben werden kann.
Weltweit operierende Bargeldtransferunternehmen haben in allen größeren Städten Auszahlungsstellen.
Größere Hotels, Restaurants, Geschäfte, Reisebüros, Fluggesellschaften und Supermärkte akzeptieren Kreditkarten.

Einreise und Zoll

Einreise- und Zollbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Bitte erkundigen Sie sich daher vorab zusätzlich bei den Vertretungen Ihres Ziellandes. Nur dort erhalten Sie rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen Ihres Reiselandes.
Der deutsche Zoll informiert über die aktuell geltenden Zollbestimmungen bei Einreise nach Deutschland.

Mögliche Einreisebeschränkungen/COVID-19

Bestimmungen zur Einreise ändern sich häufig. Bitte informieren Sie sich zusätzlich bei den offiziellen Stellen Madagaskars sowie der für Deutschland zuständigen Vertretung. Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.

Reisedokumente

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:

  • Reisepass: Ja
  • Vorläufiger Reisepass: Ja
  • Personalausweis: Nein
  • Vorläufiger Personalausweis: Nein
  • Kinderreisepass: Ja

Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:
Reisedokumente müssen zum Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.

Visum

Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise ein Visum.

Vergehen gegen die madagassischen Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen werden unnachgiebig geahndet. Es drohen hohe Geld- bis hin zu Haftstrafen.

Visum vor der Einreise

Für Aufenthalte von mehr als 30 Tagen ist bereits im Vorfeld der Einreise ein gebührenpflichtiges Visum bei der Botschaft der Republik Madagaskar zu beantragen. Sofern das Visum in Madagaskar verlängerbar sein soll, ist es ratsam bereits bei Antragstellung ein entsprechendes Visum der Kategorie „Transformable" zu beantragen. 

Visum bei Einreise („on arrival")

Für einen Aufenthalt bis zu 30 Tagen genügt ein Visum, das bei Ankunft am internationalen Flughafen von Antananarivo-Ivato, aber auch an allen anderen Flughäfen mit internationalen Verbindungen (Nosy Be, Antsiranana, Toamasina, Tuléar, etc.) ausgestellt wird.

Für Aufenthalte von weniger als 15 Tagen fallen dabei keine Visa-Gebühren an. Allerdings müssen Reisende für die Grenzkontrollformalitäten eine Verwaltungsgebühr von 10 EUR entrichten. Die Gebühr für das Visum „on arrival" für Aufenthalte zwischen 15 und 30 Tagen beträgt derzeit 35 EUR.

Minderjährige

Alleinreisende Minderjährige, die nicht in Madagaskar wohnhaft sind, sollten eine amtlich beglaubigte Einverständniserklärung der Eltern/Erziehungsberechtigten in französischer Sprache mitführen.

Einfuhrbestimmungen

Devisen können in unbegrenzter Höhe ein – und ausgeführt, müssen jedoch ab einem Gegenwert von 7.500 EUR bei Einfuhr deklariert werden.

Gegenstände des täglichen Bedarfs können eingeführt werden.

Die Einfuhr von Waffen und Drogen aller Art ist strikt verboten.

Aus Madagaskar dürfen Edelmetalle und bestimmte Edel- und Halbedelsteine, Versteinerungen und Fossilien nicht bzw. nicht ohne entsprechende Begleitpapiere ausgeführt werden. Auch die Ausfuhr von einheimischen Tier- und Pflanzenarten ist streng verboten (Lemuren, Schildkröten, Echsen u.a.).

Personen mit Wohnsitz außerhalb Madagaskars dürfen bis zu ein Kilogramm Schmuck ausführen, wenn sie Nachweise über den Tausch von Devisen mindestens im Wert des Schmucks oder Kaufquittungen vorweisen können.

Heimtiere

Zur Einfuhr von Heimtieren ist ein veterinärärztliches Gesundheitszeugnis bzw. eine Seuchenfreiheitsbescheinigung, das bei Einreise nicht älter als drei Tage sein darf, und ein Impfbuch erforderlich. Die Tollwutimpfung ist vorgeschrieben; zudem müssen in jedem Fall ein aktueller Tollwut-Antikörpertest und ein Attest zum Bandwurmausschluss (Stuhltest) vorgelegt werden.

Gesundheit

Impfschutz

Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet ist für alle Personen älter als neun Monate eine Gelbfieberimpfung nachzuweisen.
Auch bei Transitreisen über die Flughäfen Addis Abeba oder Nairobi kann unabhängig von der Dauer des dortigen Aufenthalts der Gelbfieberimpfnachweis gefordert werden.

  • Bitte beachten Sie, dass laut WHO Einwohnern und Langzeitreisenden über vier Wochen eine Impfung gegen Poliomyelitis (Kinderlähmung) vier Wochen bis 12 Monate vor Ausreise benötigen, siehe Poliomyelitis. Die Durchführung von Kontrollen des Impfstatus bei Ausreise aus Madagaskar ist derzeit nicht bekannt. Falls Sie kürzer als vier Wochen im Land sind, ist ein vollständiger Impfschutz gegen Poliomyelitis empfohlen. Liegt die letzte Impfung mehr als zehn Jahre zurück, sollten Sie eine Auffrischimpfung durchführen lassen.
  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A und Polio, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B, Typhus und Tollwut empfohlen.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.

Dengue-Fieber

Dengue-Viren werden landesweit durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Dengue-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.
  • Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung von Tropen- und/oder Reisemedizinern beraten.

Chikungunya-Fieber

Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe Chikungunya-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Chikungunya-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

Malaria

Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe Malaria.

  • Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie ihn auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.

Das Malariarisiko ist im Hochland (Antananarivo) sehr gering (Höhenlage), nimmt in tiefer gelegenen Landesteilen aber deutlich zu. Es gibt ein hohes Infektionsrisiko an der Küste.

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).
  • Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen, tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria).
  • Schlafen Sie ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz. 

Je nach Reiseprofil ist neben der notwendigen Expositionsprophylaxe zudem eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) sinnvoll. Hierfür sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z. B. Atovaquon-Proguanil, Doxycyclin, Mefloquin) auf dem deutschen Markt erhältlich.

  • Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder Reisemediziner.
  • Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird empfohlen.

HIV/AIDS

Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.

  • Verwenden Sie stets Kondome.

Durchfallerkrankungen

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera (s.u.) jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch den Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

Cholera

Cholera wird über ungenügend aufbereitetes Trinkwasser oder rohe Lebensmittel übertragen und kann daher gut durch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene vermieden werden. Nur ein kleiner Teil der an Cholera infizierten Menschen erkrankt und von diesen wiederum die Mehrzahl mit einem vergleichsweise milden Verlauf. Die Indikation für eine Choleraimpfung ist nur sehr selten gegeben, in der Regel nur bei besonderen Expositionen wie z.B. der Arbeit im Krankenhaus mit Cholerapatienten, siehe Cholera.

  • Lassen Sie sich hinsichtlich Ihres Risikoprofils ggf. durch einen Tropen- oder Reisemediziner beraten.

Pest

Die Pest ist eine durch den Rattenfloh übertragene bakterielle Erkrankung, die bei rechtzeitiger Diagnosestellung zumeist behandelt werden kann. Die Pest ist im zentralen Hochland von Madagaskar seit 1921 endemisch. Die mit Abstand häufigste Form, die Beulenpest, tritt regelmäßig unter Umständen mit mehreren hundert Fällen pro Jahr vor allem in den Provinzen Antananarivo, Antsiranana, Fianarantsoa, Mahajanga und Toamasina auf. Erkrankungszahlen steigen mit dem Beginn der Regenzeit (Oktober bis März), wenn sich Ratten in Menschennähe aufhalten und Rattenflöhe auf den Menschen, die unter einfachsten Bedingungen leben, übergehen. 2017 kam es zu einem ungewöhnlich frühen und großen Ausbruch (auch in der Hauptstadt), bei dem auch viele Fälle der hochansteckenden Lungenpest auftraten. Die Regierung konnte den Ausbruch erst nach einigen Monaten für beendet erklären, nachdem durch massive Interventionen auch der internationalen Gemeinschaft die Unterbrechung der Infektionsketten erreicht werden konnte.

  • Minimieren Sie das äußerst geringe Infektionsrisiko bei bestimmten Risikokonstellationen durch Einhalten von Grundregeln der Prävention weiter.

Rift-Valley-Fieber

Das durch Mücken und durch direkten Kontakt übertragene virale Rift-Valley-Fieber wird sporadisch aus einigen Provinzen Madagaskars gemeldet. In erster Linie handelt es sich um eine Infektion bei Tieren (Wiederkäuern/Rindern/Kamelen), die in seltenen Fällen auch auf den Menschen übertragen werden kann, siehe Rift-Valley-Fieber.

  • Schützen Sie sich mit einer Mückenstichprophylaxe (tags und nachts).
  • Vermeiden Sei den Verzehr von unzureichend gegartem Fleisch oder nicht pasteurisierter Milch.
  • Vermeiden Sie den direkten Kontakt mit Schlachtviehprodukten.

Schistosomiasis (Bilharziose)

Die Bilharziose wird beim Baden, Waten oder anderen Freizeitaktivitäten im oder am Süßwasser durch das Eindringen der Wurmlarven durch die intakte Haut übertragen, siehe Schistosomiasis.

  • Sehen Sie vom Baden in Süßwassergewässern konsequent ab.

Gifttiere

In Madagaskar gibt es keine Giftschlangen. Dagegen kommen einige giftige Spinnen- und Skorpionarten und andere Tiere mit potentiell starker Giftwirkung (z.B. bestimmte z.T. auffällig gefärbte Schmetterlingsraupen, Hundertfüßer, Frösche u.a.) vor.

  • Seien Sie vorsichtig, wohin Sie greifen, wohin Sie treten und wohin Sie sich setzen oder legen.
  • Entfernen Sie vor Benutzung von Bettdecken und -laken, Kleidungsstücken, Schuhwerk, Kopfbedeckungen evtl. vorhandene giftige "Untermieter" durch sorgfältiges Ausschütteln.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung im Lande ist mit Europa nicht zu vergleichen und ist vielfach personell, technisch, apparativ und/ oder hygienisch hoch problematisch. Englischsprachiges medizinisches Fachpersonal ist außerhalb der Hauptstadt kaum zu finden.

  • Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab.
  • Nehmen Sie eine individuelle Reiseapotheke mit und schützen Sie diese unterwegs gegen hohe Temperaturen.
  • Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die DTG.
Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Alle Angaben sind abhängig von den individuellen Reiseverhältnissen zu sehen und ersetzen nicht die ärztliche Konsultation sowie eine eingehende medizinische Beratung. Sofern zutreffend, beziehen sich Angaben i.d.R. auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland und sind insbesondere auf längere Aufenthalte vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen und Einreisen aus Drittländern können Abweichungen gelten.

Länderinfos zu Ihrem Reiseland

Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.

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Weitere Hinweise für Ihre Reise

Weitere wichtige Hinweise für Ihre Reise

Gesundheitsvorsorge

Übersicht

Die medizinische Versorgung ist mit Europa nicht zu vergleichen und ist vielfach technisch, apparativ und hygienisch hoch problematisch. Erhebliche medizinische Versorgungslücken bestehen vor allem im Hinterland. Vielfach fehlen auch europäisch ausgebildete, Englisch oder Französisch sprechende Ärzte.

Ein ausreichender, dort gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung sind dringend empfohlen.

Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden.

Impfungen

Titel Besondere Vorsichtsmaßnahmen Gesundheitszeugnis erforderlich
Malaria 3 -
Essen & Trinken 4 -
Typhus & Polio Ja -
Cholera 2 -
Gelbfieber 1 -

Anmerkungen Impfungen

[1] Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber wird von allen Reisenden verlangt, die innerhalb von 6 Tagen nach Aufenthalt in einem von der WHO ausgewiesenen Infektionsgebiete einreisen wollen. Ausgenommen sind Reisende, die den Transitraum in den Infektionsgebieten nicht verlassen haben sowie Transitreisende in Madagaskar. Kinder unter einem Jahr sind ebenfalls ausgenommen.

[2] Eine Impfbescheinigung gegen Cholera ist keine Einreisebedingung. Die Infektionsgefahr für Touristen ist als sehr gering einzustufen. Reisende sollten auf strikte Einhaltung von Hygienemaßnahmen achten. Da die Wirksamkeit der Schutzimpfung umstritten ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Antritt der Reise ärztlichen Rat einzuholen.

[3] Hohes Malariarisiko der vorherrschenden gefährlicheren Form Plasmodium falciparum (Malaria tropica) besteht ganzjährig in allen Landesteilen, einschließlich in den Städten und in den Küstengebieten. Chloroquinresistenz wurde gemeldet. Mückenschutz u. medikamentöse Vorbeugung wird empfohlen.

[4] Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten (z.B. Hepatitis A, Typhus, Bakterienruhr, Amöbenruhr, Lambliasis, Wurmerkrankungen). Wasser sollte generell vor der Benutzung zum Trinken, Zähneputzen und zur Eiswürfelbereitung entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist. Milch ist nicht pasteurisiert und sollte abgekocht werden. Trocken- und Dosenmilch nur mit keimfreiem Wasser anrühren. Milchprodukte aus ungekochter Milch am besten vermeiden.

Fleisch- und Fischgerichte nur gut durchgekocht und heiß serviert essen. Der Genuss von Schweinefleisch, rohen Salaten und Mayonnaise sollte vermieden werden. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden. Vor dem Verzehr von Riff-Fischen und Meeresfrüchten, die als Delikatessen in Speiserestaurants angeboten werden, ist wegen möglicher Algenvergiftung Vorsicht geboten.

Andere Risiken

Bilharziose-Erreger kommen in manchen Teichen und Flüssen vor, das Schwimmen und Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Gut gepflegte Schwimmbecken mit gechlortem Wasser sind unbedenklich.

Mit dem Einsetzen der Regenzeit im November besteht die Gefahr von Chikungunya-Fieber. Diese Viruserkrankung wird von Mücken übertragen. Man sollte tagsüber und nachts Mückenschutz beachten.

In den Küstenregionen tritt die durch Insekten verursachte Filariose auf. Reisende reduzieren die Übertragungsgefahr, wenn sie einen wirksamen Insektenschutz benutzen.

Hepatitis A ist weitverbreitet, Hepatitis B kommt landesweit vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen.

HIV/Aids ist im Lande ein Problem und eine Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein lebensgefährliches Risiko bergen.

Die Pest kommt sporadisch in den Provinzen Antananarivo, Antsiranana, Fianarantsoa, Majunga (Mahajanga) und Toamasina vor. Die meisten Pest-Erkrankungen kommen während der Regenzeit zwischen November und April vor. Der Schutz vor Ratten und Flöhen durch sichere Schlafplätze und häufigeres Wäschewechseln sowie das Fernhalten von bereits Erkrankten reduzieren die Ansteckungsgefahr. Bei beruflicher Tätigkeit in Pestgebieten empfiehlt sich die prophylaktische Einnahme von Antibiotika.

Tollwut kommt vor. Seit August 2014 treten Pesterkrankungen gehäuft auf. Überträger sind u.a. Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Pass- und Visabestimmungen

Notwendige Einreisedokumente

Titel Pass erforderlich Visum erforderlich Rückflugticket erforderlich
Türkei Ja Nein Ja
Andere EU-Länder Ja Nein Ja
Schweiz Ja Nein Ja
Österreich Ja Nein Ja
Deutschland Ja Nein Ja

Reisepassinformationen

Ein Reisepass ist allgemein erforderlich, er muss bei der Ausreise noch mehr als 6 Monate gültig sein und über mindestens zwei freien Seiten verfügen.

 

Visainformationen

Ein Visum ist allgemein erforderlich, ausgenommen sind Reisende aller Nationen, die sich weniger als 15 Tage in Madagaskar aufhalten.

Visum bei der Einreise 

Reisende mit Rück- oder Weiterreiseticket erhalten ein auf bis zu 30 Tage begrenztes Visum, das zu einer einmaligen Einreise berechtigt, bei der Ankunft an allen internationalen Flughäfen. Für Kinder muss eine Geburtsurkunde vorgelegt werden. 

e-Visum

Touristen aller Nationen können ein e-Visum für eine einmalige Einreise für Aufenthalte von bis zu 30 Tagen oder von bis zu 60 Tagen beantragen.

Visum vor der Einreise

Ist ein nicht-touristischer Aufenthalt von mehr als 30 Tagen oder sind mehrmalige Einreisen geplant, muss ein "Visum transformable" bei der zuständigen konsularischen Vertretung Madagaskars beantragt werden, für das innerhalb des Monats nach der Ankunft eine Verlängerung beantragt werden kann.

Einreise mit Kindern

Deutsche: Elektronischer Reisepass für Personen unter 24 Jahren oder noch gültiger maschinenlesbarer Kinderreisepass (dieser wird seit dem 1.1.2024 nicht mehr ausgestellt; bereits vorhandene Kinderreisepässe können bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit entsprechend der Einreisebestimmungen der einzelnen Länder genutzt werden).

Österreicher: Eigener Reisepass.

Schweizer: Eigener Reisepass.

Türken: Eigener Reisepass.

Anmerkung: Für die Kinder gelten jeweils die gleichen Visumbestimmungen wie für ihre Eltern.

Achtung: Allein reisende Minderjährige, die nicht in Madagaskar wohnhaft sind, benötigen eine amtlich beglaubigte Genehmigung ihrer Eltern/Erziehungsberechtigten in französischer Sprache.

Einreise mit Haustieren

Für die Einfuhr von Haustieren muss vor der Abreise eine Einfuhrgenehmigung beim Directeur du Service de l'Elevage et de la Pêche Maritime de la République Démocratique Malgache beantragt werden. Dies sollte rechtzeitig vor Abreise erfolgen, da mit einer längeren Bearbeitungszeit zu rechnen ist. Außerdem wird ein Gesundheitszeugnis vom Amtstierarzt des Herkunftslands benötigt, das maximal 15 Tage vor der Einreise ausgestellt wurde und das das Tier genau beschreibt, seinen Besitzer aufweist und das bescheinigt, dass das Tier gesund ist und dass der Herkunftsort frei von Infektionskrankheiten ist.

Für Hunde über 3 Monate und für Katzen über 6 Monate muss das Gesundheitszeugnis außerdem bescheinigen, dass das Tier mindestens 1 Monat und maximal 1 Jahr vor der Einreise und für Hunde über 6 Monate mindestens 3 Monate und maximal 3 Jahre vor der Einreise gegen Tollwut geimpft wurde.
Die Tiere werden bei der Einreise untersucht. Die Auferlegung von Quarantäne ist möglich.

Bearbeitungsdauer

I. d. R. 1 Woche. Eine Express- oder Samedaybearbeitung ist derzeit in Deutschland nicht möglich. Sofortige Expressausstellung in Zürich mit Voranmeldung möglich.

Postalische Antragstellung: bis zu 20 Tage.

Gültigkeit

Das Kurzzeitvisum ist ab dem Ausstellungsdatum 6 Monate gültig und berechtigen zu einem Aufenthalt von bis zu 90 Tagen. Bei längerem Aufenthalt sollte ein entsprechendes Visa transformable/eine Aufenthaltsgenehmigung unbedingt vor der Abreise eingeholt werden.

Transit

Transitreisende, die innerhalb von 24 Std. weiterfliegen, über gültige Dokumente für die Rück- oder Weiterreise und reservierte Sitzplätze verfügen und den Transitraum nicht verlassen, benötigen kein Transitvisum.

Visaarten und Kosten

Visa non transformable (nicht verlängerbares Visum für Kurzaufenthalte von bis zu 3 Monaten);
Visa transformable (einmonatiges, verlängerbares Visum für Langzeitaufenthalte).

Kosten

Kurzzeitvisum zur einmaligen Einreise, 90 Tage gültig; bei den internationalen Flughäfen von Madagaskar und bei der Botschaft beantragbar. 

Deutschland und Österreich
Die folgenden Gebühren gelten für alle visumpflichtigen Nationalitäten:

ein- bis dreimalige Einreise, für einen Aufenthalt von bis zu 15 Tagen: 0 €;
ein- bis dreimalige Einreise, für einen Aufenthalt von bis zu 30 Tagen: 20 €;
ein- bis dreimalige Einreise, für einen Aufenthalt von 31 Tagen bis zu 60 Tagen: 25 €,

ein- bis dreimalige Einreise, für einen Aufenthalt von 61 bis zu 90 Tagen: 35 €,
Visum für 30 Tage (einmonatiges verlängerbares und umwandelbares Visum oder Visum zur mehrmaligen Einreise): 35 €.
 

Visum bei der Ankunft an allen internationalen Flughäfen

Die folgenden Gebühren gelten für alle visumpflichtigen Nationalitäten:
einmalige Einreise, für einen Aufenthalt von bis zu 30 Tagen: 115.000 Ar (auch zahlbar in Euro: 35 €);
einmalige Einreise, für einen Aufenthalt von bis zu 15 Tagen: 0 € + 10 € Verwaltungsgebühr.
 
 

Antrag erforderlich

(a) 2 unterschriebene Antragsformulare, (1 Antragsformular in der Schweiz).
(b) 2 aktuelle Passfotos (3,5 x 4,5 cm), (1 Passbild in der Schweiz und in Deutschland).
(c) Reisepass, der bei der Einreise noch mindestens 6 Monate gültig ist und über eine freie Seite verfügt plus Kopie des Reisepasses.
(d) Nachweis der bezahlten Rück-/Weiterreise oder Buchungsbestätigung des Reisebüros.
(e) Gebühr (bei Antragstellung in bar oder per Überweisung mit Beleg).
(f) Nachweis einer gültigen Auslandsreisekrankenversicherung (Konsulate in Falkensee und Hamburg).

(g) Impfbescheinigung gegen Geldfieber für Besucher, die sich in den letzten sechs Tagen in einem Land aufgehalten haben, in dem Geldfieber vorkommt.

(h) Nur für ausländische Antragsteller: Meldebescheinigung für das Land, in dem der ausländische Antragsteller seinen ständigen Wohnsitz hat. Diese darf nicht älter als 3 Monate sein.

Geschäftsvisum zusätzlich:
(i) Entsendungsschreiben der eigenen Firma mit Angaben zu Reiseanlass und -dauer sowie Bestätigung der Kostenübernahme.

U. U. sind weitere Unterlagen erforderlich. Der postalischen Antragstellung ist ein frankierter Einschreiben-Rückumschlag beizufügen

Geld

Geldwechsel

Ariary sind nur in Banken, offiziellen Wechselstuben in Hotels und am Flughafen in Antananarivo erhältlich. In Antananarivo stehen einige Geldautomaten zur Verfügung. Es wird dringend davon abgeraten, Geld auf dem Schwarzmarkt umzutauschen. Der Ariary kann nicht in Devisen zurückgetauscht werden; es empfiehlt sich deshalb der Umtausch nach Bedarf. Manche Hotels verlangen Euro oder US$ zur Rechnungsbegleichung von Ausländern. Daher ist es ratsam, eine Geldreserve in Euro zu haben.

Währung

1 Ariary = 5 Iraimbilanja. Währungskürzel: Ar, MGA (ISO-Code). Banknoten gibt es im Wert von 10.000, 5.000, 2.000, 1.000, 500, 200 und 100 Ar. Münzen gibt es in den Nennwerten 1, 2, 5, 10, 20, 50 Ar.

Devisenbestimmungen

Die Ein- und Ausfuhr der Landeswährung ist auf 400.000 Ariary beschränkt.

Die Ein- und Ausfuhr von Fremdwährungen ist bis zu einer Summe im Gegenwert von 10.000 € gestattet.

Die Ein- und Ausfuhr von Fremdwährungen ist bis zu einer Summe im Gegenwert von 1.000 € ohne Angaben von Gründen erlaubt. Übersteigt die Summe den Gegenwert von 1.000 € muss der Reisende Umtauschbelege bei der Zollbehörde vorlegen, die von einer Wechselstube oder einem zugelassenen Vermittler ausgestellt sind, und die den Betrag, um den das angegebe Limit überschritten, abdecken.

Kreditkarten

Gängige Kreditkarten wie American Express, Diners Club, Mastercard und Visa werden in den größeren Hotels, Restaurants, Geschäften, Reisebüros und Supermärkten akzeptiert. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.

Reiseschecks

Reiseschecks sind in Deutschland und in der Schweiz nicht mehr und in Österreich kaum noch erhältlich. Reiseschecks können in größeren Städten in Banken und in Wechselstuben eingetauscht werden. Der Kaufbeleg muss beim Einlösen vorgelegt werden. Das Einlösen ist mitunter sehr zeitaufwendig.

Öffnungszeiten der Bank

Mo-Fr 08.00-15.00 Uhr.

Zollfrei Einkaufen

Überblick

Folgende Artikel können zollfrei nach Madagaskar eingeführt werden (Personen ab 18 J.):

Gold und Edelsteine (mit Autorisation);

9 kg Reis (mit Zertifikat);

2 kg Vanille (mit Zertifikat);

1 kg Zwiebeln - Pfeffer - Kaffee - Nelken (mit Zertifikat);

5 kg Fleisch - Fisch - Meeresfrüchte (mit Zertifikat);

1 kg Schmuck;

Persönliche Gebrauchsgegenstände und Geschenke bis zu einem Gegenwert von 100 €.

Verbotene Importe

Die Einfuhr von Waffen und Drogen aller Art ist strikt verboten.

Exportbestimmungen

Bestimmte Tier- und Pflanzenarten, Edel- und Halbedelsteine, Versteinerungen und Fossilien dürfen nicht bzw. nicht ohne entsprechende Begleitpapiere ausgeführt werden. Max. 100 g Vanille darf ausgeführt werden. Bis zu 1 kg Schmuck darf ausgeführt werden, wenn Tausch- und Kaufquittungen vorgelegt werden.

Quellenangaben
  • DuMont Die Welt - Atlas mit Länderlexikon, DuMont Reiseverlag, 2015-04
  • Madagaskar - Reise- und Sicherheitshinweise, Auswärtiges Amt, Stand - 12.03.2024 (Unverändert gültig seit: 03.01.2024)
    Haftungsausschluss: Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen.Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden.
  • Der Reiseführer, Columbus Travel Media Ltd., Stand - 12.03.2024 (Unverändert gültig seit: 03.01.2024)
    Information: Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger werden mit freundlicher Genehmigung von Columbus Travel Media veröffentlicht. Alle Angaben ohne Gewähr.
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